Heute will ich Deine Gesundheit fördern durch Aufklärung:
Seit Jahren hast Du wahrscheinlich immer wieder über die Bedeutung von Milchprodukten für deine Knochenbildung gehört.
Vielleicht hörst Du immer noch, Du sollst Deine Kalziumaufnahme erhöhen, um Osteoporose oder einer Knochenfraktur vorzubeugen. 16% Befragter hielten die Aussage, dass zu viel Milchkonsum ungesund sei, für überhaupt nicht glaubwürdig.
Dabei stimmt diese Aussage nicht, siehe später.
Wie mir wurde Dir wahrscheinlich gesagt, dass wir Kalzium brauchen, um starke Knochen zu haben.
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Das alles ist nicht wahr. Hinter dieser weitverbreiteten Meinung steckt eine "Lüge".
Dr. Robert Thompson hat in den Vereinigten Staaten einen Bestseller veröffentlich, in dem er diese allgemeinen Weisheiten die "Kalziumlüge" genannt.
Dr. Robert Thompson ist alles andere als ein Scharlatan. Er wurde 1996 sogar mit dem Titel "Bester amerikanischer Arzt" ausgezeichnet.
Für ihn begann die Geschichte des Kalziums mit dem Auftauchen des 'Kühlschranks nach dem Zweiten Weltkrieg. Wir begannen immer mehr Milchprodukte und immer weniger "frische" Produkte zu essen.
Einen großen Anteil hatte die Milchlobby, die uns mit großen Werbebudgets einhämmerte, wie wichtig Kalzium für unseren gesunden Knochenbau sei.
Ärzte und vor allem die Medien stürzten sich dankbar auf das neue Thema, denn es versprach den Schreiberlingen unendliche Möglichkeiten, sich zu produzieren und alle machten es der Milchlobby nach und begannen zu propagierten, dass wir mehr Milch trinken müssten.
Es entstand das Bild der freundlichen Bäuerin mit etwa dreißig Kühen, die sie alle beim Vornamen nennt.
In Wirklichkeit ist es eine echte Industrie, strukturiert, modern und leistungsstark. Auf einem modernen Bauernhof sieht es so aus:
Hunderte von Kühen werden gleichzeitig gemolken - automatisch, von Robotern!!
NEIN: Knochen bestehen nicht nur aus Kalzium. Wie viel Kalzium also sollte man zu sich nehmen, um gesunde Knochen zu haben?
Um einen Knochen zu "bauen", braucht die Natur tatsächlich Kalzium, aber es ist ein fast sekundäres Mineral.
Der größte Teil unserer Knochen besteht nämlich aus Kollagen, einem Protein, das in Gelenken und der Haut vorkommt. Diese erstaunliche Substanz hat den immensen Vorteil, nach Belieben mehr oder weniger hart zu sein: Das Kollagen der Knochen ist zum Beispiel viel "fester" als das Kollagen der Gelenke, das elastisch bleiben muss, um Stöße zu absorbieren.
Neben Kollagen enthalten Knochen Magnesium, Kalzium und Zink, aber auch Mangan, Silizium, Eisen, Phosphor, Schwefel im Besonderen.
Wieviel Kalzium sollte man also konsumieren, um gesunde Knochen zu haben?
Wenn man auf die Milchlobby hört, sollte man jeden Tag 900 mg Kalzium zu sich nehmen ... ältere Menschen sogar 1200 mg (angeblich, um das Risiko von Frakturen zu verringern).
Das ist eine große Menge. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt eine tägliche Aufnahme von etwa 500 mg pro Tag.
Wobei es sogar Studien gibt, die aufzeigen, dass zu viel Milch mehr schadet als nützt. So hat die Universität Harvard in den USA über einen Zeitraum von 12 Jahren 122.000 Frauen mit ihrem Milchkonsum beobachtet und festgestellt, dass bei hohem Milchkonsum sich die Knochendichte verschlechtert.
Man erklärt das damit, dass Milch den Säure/Basenhaushalt des Körpers in Richtung sauer verschiebt und Säure bekanntlich Kalk auflöst.
Das führt zur Frage, soll man überhaupt für starke Knochen Milch trinken? Und mit weniger Milchprodukten sogar gleichzeitig das Risiko von Herzerkrankungen reduzieren? Durch weniger Kalziumaufnahme?
Klingt verrückt, aber nach der sehr berühmten Studie "Nurses' Health Study" - das bisher größte Experiment dieser Art, waren Frauen, die die MEISTEN Frakturen hatten, diejenigen, die das MEISTE Kalzium aus Milchprodukten konsumierten.
Dazu kommt, dass ein hoher Kalziumspiegel im Blut zur "Verhärtung" der Arterien beiträgt. Aus diesem Grund ist ein hoher Kalziumverbrauch auch verbunden mit
Und ich erwähne nicht einmal die Risiken von Nierensteinen, Augenproblemen (Glaukom), Fettleibigkeit, Schäden an Gehirnzellen ...
Ist es nicht bemerkenswert, dass es Regionen auf der Welt gibt, in denen viele Menschen heute bei voller Gesundheit leben, obwohl dort kaum Milch getrunken wird? (China, Ostasien, Mittelafrika).
Eine ziemlich erstaunliche Studie wurde in Gambia durchgeführt, einem kleinen Land, das an den Atlantik grenzt, direkt unter Senegal. Dort wird sehr wenig Milch konsumiert, sogar gesäugte Kinder nehmen nur zwischen 195 mg und 340 mg pro Tag, je nach Alter auf.
Man könnte meinen, dass diesen Leuten die Knochen beim geringsten Schock brechen.
ÜBERHAUPT NICHT: Gambier brechen sich weniger die Beine und haben weniger Frakturen als andere. Eine Studie verglich die Knochenmineraldichte und den Knochenmineralgehalt von gambischen Frauen im Alter von 44 Jahren und älter mit englischen Frauen im gleichen Alter.
Erstaunliches Resultat: Knochenmineralgehalt und Knochenmineraldichte sind bei gambischen Frauen geringer. . . aber trotzdem haben sie weit weniger Brüche als die Engländerinnen!
Und jetzt kommt ein grundlegender Gedanke:
Denn der Mensch lebte mindestens 8 Millionen Jahre lang bis zur Erfindung der Landwirtschaft, ohne das Melken von Kühen, Ziegen usw. . . und seine Kalziumzufuhr war trotzdem ausreichend!! Paläolithische Ernährungsexperten wissen, dass der frühgeschichtliche Mensch täglich mehrere hundert Milligramm Kalzium über Früchte, Blätter und Samen aufnahmen.
Chinakohl z.B. liefert mehr Kalzium als Milch! Chinakohl ist eines der vollwertigsten Lebensmittel: Eine Portion von 120 g enthält mehr Kalzium als ein Glas Milch!! Allein damit wird bereits 1/4 der von der WHO empfohlenen Tagesdosis geliefert. Eine kleine Portion Sardinenkonserven liefern auch ca. 48 mg Kalzium;
Denke auch an Mandeln und Walnüsse, Brennnesseln und Löwenzahn, Grünkohl (über den ich nächstens etwas erzähle) und alle Arten von Kreuzblütlern sind reich an Kalzium.
Um diesen Post abzuschließen, hier noch der Rat von Professor Walter Willett, Präsident der Harvard School of Public Health, der als DER WELTWEIT FÜHRENDE ERNÄHRUNGSEXPERTE gilt.
"Eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr und regelmäßige körperliche Aktivität sind viel wichtiger als eine signifikante Kalziumzufuhr, um Frakturen vorzubeugen."
30,2 % der Erwachsenen (29,7 % der Frauen, 30,8 % der Männer) in Deutschland sind mangelhaft mit Vitamin D versorgt. (Robert Koch Institut).
Sorge also für eine gute Vitamin-D-Zufuhr. Benutze lieber die Kuh zum Reiten statt ihre Milch zu trinken. Und vergiss Kalziumpräparate.
ÜBER DIE AUTORIN
Sona Gereshauser
Sonja Gereshauser ist als Krankenpflegerin ausgebildet und war schwerpunktmäßig im Rehabilitationswesen tätig. Darauf folgte ein Studium der Gesundheitswissenschaft und Gesundheitspädagogik. Aufgrund ihrer Erfahrung hat sie eine Methode entwickelt, um dem Altern gegenzuwirken und bis ins hohe Alter fit, gesund, leistungsfähig und schlank zu bleiben.