Unser Reinlichkeitswahn schadet unserer Gesundheit

Schlanke und sportliche Figur, fit, gesund: Dr. James Hamblin ist ein junger Arzt, Dozent für öffentliche Gesundheitspolitik an der Yale University.

 

 

Dr. Hamblin hat eines der am stärksten verwurzelten Tabus überschritten.

Er hat letzthin Erstaunliches über seine Hygiene erklärt:

« ... Ich begann damit, weniger Seife und weniger Shampoo und weniger Deodorant zu verwenden. "Ich ging vom Duschen jeden Tag zum Duschen jeden zweiten Tag und dann zu jedem dritten Tag über. Und jetzt habe ich so ziemlich alles gestoppt. Ich wasche zwar meine Hände sehr oft, weil es sehr wichtig ist, die Übertragung ansteckender Krankheiten zu verhindern. Aber ich benutze kein Shampoo oder Seife und gehe selten unter die Dusche."

Konsequenzen unserer "Überreinlichkeit".

All dies wäre vollkommen anekdotisch, wenn es einfach die letzte Modeerscheinung eines
Neo-Yuppies wäre.

Aber Dr. Hamblin weist auf die sehr realen Risiken für unsere Gesundheit hin, die sich aus der "Besessenheit von Sauberkeit" und der "Überdesinfektion" unseres täglichen Lebens ergeben haben.

Zuerst auf der Haut.

Wir müssen uns bewusst sein, dass das scheinbar harmlose Ritual der Morgendusche tatsächlich der Schauplatz eines extrem hinterhältigen Krieges ist, den uns die Kosmetikindustrie erklärt hat.

Heute haben sich die meisten Menschen angewöhnt, ihre Haare und Haut mit Seife und Shampoo zu waschen, die den natürlichen Talg entfernen, um diesen Talg dann umgehend durch synthetische Feuchtigkeitscremes und Conditioner zu ersetzen. 

Am abwegigsten ist, dass die meisten Lotionen viel weniger gesundheitswirksam sind als Talg und dass die meisten von ihnen mit toxischen Mitteln beladen sind:

PEG (Polyethylenglykol), PPG (Propylenglykole), BHT, SLS (Natriumlaurylsulfat, Tenside) und petrochemische Derivate (Petrolatum und Paraffinum liquidum) usw.

Das tägliche Duschen ist ein neues Phänomen.

Schließlich weist Dr. Hamblin darauf hin, dass das tägliche Duschen ein relativ neues Phänomen, vielleicht erst 50 oder höchstens 100 Jahre alt ist und vor allem auf die Werbung der Kosmetik-industrie zurückzuführen ist, die es wie andere Branchen auch geschafft hat, völlig nutzlose "Bedürfnisse" für uns zu erfinden.

Und das mit einiger Gefahr für unsere Gesundheit.

Es gibt in der Tat Risiken auf vielen Ebenen, und es beginnt mit der Störung des mikrobiellen Gleichgewichts.

Die langfristigen Auswirkungen dieses Ungleichgewichts werden noch untersucht, aber das Entfernen der guten Bakterien von der Haut könnte einige Hautprobleme wie Ekzeme erklären.

Das zeigt eine erstaunliche Studie, die in der medizinischen Fachzeitschrift JCI Insight2 veröffentlicht wurde.

Die Forscher sprayten das Bakterium Roseomonas mucosa 10 Erwachsenen und 5 Kindern auf,
die seit Jahren an Ekzemen litten.

Dieses Bakterium ist auf der Haut von Menschen ohne Ekzem reichlich vorhanden.

Eine "Problemhaut" ist hingegen eher mit einem anderen Bakterium, Staphylococcus aureus, bedeckt, das Entzündungen verursacht.

Nach nur anderthalb Monaten Behandlung (mit zwei Anwendungen pro Woche) waren die Ergebnisse atemberaubend.

Diese einfache Wiederherstellung des Gleichgewichts der Bakterienflora der Haut hat erreicht: 

•    eine Rekordverbesserung bei 6 von 10 Erwachsenen und 4 von 5 Kindern!
•    mit null Nebenwirkungen, im Gegensatz zu Kortikosteroiden.

Wenn man die Haut in Ruhe lässt, kommt sie alleine sehr gut zurecht. 

Kommt dazu, wenn das Duschwasser auch nur leicht mit Chlor behandelt ist, die Haut krebs-erregenden Nebenprodukten der Chlorierung wie Trihalomethane (THMs) ausgesetzt wird.

THMs wird mit Blasenkrebs und Schwangerschafts- und Entwicklungsstörungen verbunden.
 
Die Verkürzung der Duschdauer ist daher wichtig, damit die Haut nicht zu stark THMS ausgesetzt wird. 

Du willst das tägliche Duschen nicht aufgeben?

Jetzt bist du vielleicht nicht bereit, das Duschen ganz aufzugeben.

Aber versuche einmal, die Duschhäufigkeit zu reduzieren. Versuche, statt zu duschen, nur die Stellen zu waschen, die wirklich regelmäßig gewaschen werden müssen.

In den meisten Fällen sind das die Achselhöhlen, die Leistengegend und die Füße.

Für den Rest, wie Dr. Casey Carlos von der Abteilung für Dermatologie an der Universität von San Diego, Kalifornien, betont:
 
"Es ist sehr schwierig, Menschen davon zu überzeugen, Seife nur dort zu verwenden, wo sie wirklich benötigt wird. Sie wissen nicht, dass die Haut sehr gut imstande ist, sich selbst zu reinigen."

Wie hat wohl die Menschheit Millionen von Jahren mit "Katzentoiletten" und vielleicht einmal pro Woche zu Baden überlebt?  
 
Dies hatte den Vorteil, die Haut zu schonen und nebenher noch den Wasserverbrauch zu begrenzen.

Nicht nur unsere tägliche Dusche ist eine Folge der "Sauberkeitsphobie".

Jetzt schlage ich dir vor, einmal den Blick aus dem Duschraum weg zu lenken, um weiter um dich herum Ausschau zu halten.

Ist es möglich, dass wir in der Zwischenzeit Opfer einer Art "Epidemie der Sauberkeit" wurden?

Das auf jeden Fall ist das, was Dr. Josh Axe, ein weltbekannter Ernährungswissenschaftler der University of Kentucky, sagt:

"Wir haben unser tägliches Leben und unseren Körper völlig desinfiziert, indem wir unser Schicksal an Desinfektionsmittel ausliefern, die meiste Zeit in Innenräumen verbringen und zu Antibiotika eilen, wenn wir uns krank fühlen."

Heute wissen wir, dass das Leben in einer zu sterilen Umgebung unseren Körper anfälliger für Krankheiten macht, nicht umgekehrt.

Wir vernichten unsere Freunde, die uns Millionen von Jahren geschützt haben.


Was uns heute fehlt, sind die "alten Freunde": "kommensale und mutualistische Bakterien und andere Mikroben in unserer Darmflora", die helfen, unser Immunsystem zu stärken.

So haben Forscher des California Institute of Technology gezeigt, dass der jüngste 7- bis 8-fache Anstieg der Rate von Autoimmunerkrankungen (wie Morbus Crohn, Typ-1-Diabetes oder Multiple Sklerose) in direktem Zusammenhang mit dem Mangel oder Fehlen nützlicher Mikroben im Darm steht.

Übersterilisation schwächt das Immunsystem


In seinem Buch "Eat Dirt" zitiert Dr. Axe eine sehr interessante Studie, die in Schweden an mehr 
als tausend Kindern durchgeführt wurde.

Während Geschirr und Besteck praktisch "sterilisiert" wird, wenn es in der Spülmaschine gerei-nigt wird, zeigte diese Studie, dass Eltern, die ihr Geschirr von Hand abwaschen, Kinder haben, die signifikant seltener an Ekzemen, allergischem Asthma oder Heuschnupfen erkranken. 

Indem wir unser Leben desinfizieren, berauben wir unserem Körper einer größeren Exposition gegenüber guten Bakterien, die unser Immunsystem stärken würden.

"Die Integration von mehr nützlichen Mikroben in unser Leben bei jedem Schritt kann das Gleichgewicht der Bakterien in unserem Darm verbessern, verhindern, dass sich gefährliche Stämme einschleichen und eine ausreichende Anzahl guter Mikroben aufrechterhalten wird, um die Darmschleimhaut zu verteidigen ", fasst Dr. Axe zusammen.

Lebe schmutziger, um gesünder zu sein!

Nun, wie "schmutzigst du dich gesund"?

•    Vermeide zuerst Mittel, die die Situation verschlimmern: chemische Zusatzstoffe, Zucker,            Antibiotika so weit wie möglich.


•    Iss Lebensmittel, die reich an Probiotika sind, wie Kefir, Sauerkraut, Joghurt, fermentiertes
     Gemüse (Karotten, Rote Bete, grüne Bohnen, Sellerie, Auberginen, Zucchini, Gurken usw.)


•    Lebe mehr draußen, tauche deine Hände in den Boden und konsumiere Rohkost, Honig und
     Bienenpollen. Eine Studie in Denver berichtet, dass 94% der Patienten frei von Allergie-             symptomen wurden, sobald sie oral mit Pollen behandelt wurden. Diese allmähliche und             natürliche Exposition gegenüber den Mikroben in Honig und Pollen "veränderte" den Darm           und half dem Immunsystem, sich an seine Umgebung anzupassen. Honig hat eine präbio-           tische Wirkung, die das Wachstum und die Lebensfähigkeit von Bifidobakterien und                     Laktobazillen der Darmflora verbessert.


•   Adoptiere, wenn du keines hast, ein Haustier.  Eine Studie in Clinical and Experimental                Allergy mit 566 Kindern, dass diejenigen, die eine Katze hatten, 48% weniger Allergien              hatten und diejenigen, die einen Hund hatten, 50% weniger.

    Das Tier bringt Mikroben mit ins Haus, die Mikroexpositionen in kleinen Dosen des Kindes            fördern und die Immunität stärken.

Aber der neueste Rat von Dr. Axe ist sicherlich der erstaunlichste: 

"Iss Dreck"!! 

- Iss Dreck. ?! Äh, bitte... nach Ihnen, lieber Doktor.


 "Aber ja, ich versichere dir, das ist gesund!!! " Organismen im Boden fördern die Darmge-sundheit und das Immunsystem.  

Denke an die Leute, die vor Pasteur einen Apfel direkt vom Baum aßen. (Vor Pasteur wurden
die Äpfel noch nicht gespritzt). Damals nahmen sie mit jedem Bissen ein wenig Schmutz auf: Pollen, Organismen aus dem Boden und andere Mikroben. 

Tatsächlich Erde essen?! 

Dies ist in einigen Ländern eine gängige Praxis, insbesondere bei schwangeren Frauen. 

Besonders Ton ist reich an Eisen und Schwefel, die Schwangere benötigen, um das für die
'Entwicklung des Babys notwendige Blut zu produzieren. 

Und Wissenschaftler haben diese positive Wirkung nachgewiesen: Der Verzehr von Erde
erzeugt IgA-Antikörper in der Mutter, die den Fötus während der Schwangerschaft gegen
gängige Antigene immunisieren und helfen, den Darm des Neugeborenen zu programmieren.

In unseren westlichen Ländern sind die Praktiken zugegebenermaßen etwas anders.
Aber wenn du nach einem "Schmutz"-Ersatz suchst, wie Dr. Axes empfiehlt, schau dir mal

Shilajit


an, das aus den mineral- und nährstoffreichen Ländern des Himalaya-Gebirges stammt und
mindestens 85 Mineralien enthält.

Shilajit ist besonders bei Müdigkeit, Depressionen indiziert und stimuliert die Energieproduktion durch Mitochondrien! 

Ich hoffe, ich habe dich nicht allzu sehr entsetzt.

Aber es lohnt sich sicher, immer mal wieder das gar nicht mehr Hinterfragte zu hinterfragen, mal schauen, wie haben es die Alten gemacht und warum machen wir es heute so, wie es als allgemein gültig gilt?

Wir treiben heute in gewissen Bereichen völlig unnötigen Aufwand, nur weil uns die Werbung immer wieder schafft, Bedürfnisse in uns zu wecken, die unnötig und nicht selten sogar schädlich sind.


ÜBER DIE AUTORIN

Autor

Sona Gereshauser

Sonja Gereshauser ist als Krankenpflegerin ausgebildet und war schwerpunktmäßig im Rehabilitationswesen tätig. Darauf folgte ein Studium der Gesundheitswissenschaft und Gesundheitspädagogik. Aufgrund ihrer Erfahrung hat sie eine Methode entwickelt, um dem Altern gegenzuwirken und bis ins hohe Alter fit, gesund, leistungsfähig und schlank zu bleiben.

 

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